In den 1980er Jahren wurde die Heidefläche am Klingerhuf angelegt. Seit 2018 helfen zeitweise 25 Heidschnucken bei der Pflege: indem sie dort weiden, dämmen sie das Wachstum von Büschen und Bäumen ein. Heute besichtigten Neukirchen-Vluyns Bürgermeister Harald Lenßen und Schäfer Horst Manja die Fläche und stellten die neuen Informationstafeln vor, die Spaziergänger über Entstehung, Nutzung und Sinnhaftigkeit der Heide aufklären.
„Als Stadtverwaltung sind wir verpflichtet, zu jeder Bebauung entsprechende Grünflächen als Kompensationsmaßnahme zu schaffen“, so Bürgermeister Lenßen. „Wir wollen dabei aber nicht nur die Pflicht tun, sondern auch die Kür, und so unseren Beitrag zum Umweltschutz und Erhalt seltener Landschaften leisten. Die Umwandlung der ehemals bewaldeten Fläche in eine Heide, die nun auch noch traditionell beweidet wird, ist ein tolles Beispiel dafür. Für die Kooperation mit der Interessengemeinschaft Gehörnte Heidschnucken bin ich daher sehr dankbar.“
Schäfer Horst Manja erläutert die Merkmale der Heide: „Heideflächen sind historische Kulturlandschaften, die durch Trockenheit und Nährstoffarmut gekennzeichnet sind. Was auf den ersten Blick unwirtlich anmutet, bietet tatsächlich vielen Pflanzenarten, aber auch Käfern, Bienen, Hummeln und Wespen Lebensraum. In der lockeren Erde können die Insekten ihre Erdnester bauen. Auch für Schwarzkehlchen oder Heidelerchen ist dies optimal, ebenso für Zauneidechsen oder Schlingnattern. Viele dieser Tierarten sind gefährdet, weil sie auf intensiv genutzten Flächen keinen Lebensraum finden. Nicht zuletzt dient die Fläche unseren Gehörnten Heidschnucken als Weideland und hilft so, diese alte Tierrasse zu erhalten.“
Stadt und Interessengemeinschaft hoffen, dass sich viele Besucher an der Heidefläche erfreuen werden. Vier Informationstafeln erläutern ihnen die Entstehung, Nutzung und Mehrwert der Heide. Die Stadtverwaltung bittet darum, dass Besucher ihren Beitrag zum Erhalt der Heide leisten, auf den Wegen bleiben und Hunde aus der Fläche heraushalten.